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Die Ferne ruft

Zweiwöchiges Sommerlager des Freibunds in Ostpreußen am Daddai-See

Wer glaubt, daß aus der Bundesrepublik Deutschland nur alte Menschen, die Heimweh haben, sich auf den weiten Weg nach Ostpreußen machen, der muß nun seine Ansicht ändern. Der Freibund verbrachte vom 28. Juli bis 12. August 2007 sein diesjähriges Sommerlager in Ostpreußen am romantischen Daddai-See. In der Nähe des Dorfes Neudims schlug die 90-köpfige Lagermannschaft ihre Zelte auf. Es ist wohl einmalig, daß ein deutscher Jugendbund es so vielen Kindern und Jugendlichen ermöglicht, die Kultur und Landschaft Ostpreußens zu erkunden. Der Freibund ist ein Jugendbund, der sich in der Tradition der Bündischen Jugend sieht und Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 25 Jahren Lager und Fahrten in alle Teile Deutschlands, in die ehemaligen deutschen Ostgebiete und in weite Teile Europas anbietet.

Viele der Mitgereisten haben von Ostpreußen im Zuge von Berichten rund um Flucht und Vertreibung bereits gehört. Einige Großväter der Freibünder konnten ihren Enkeln aus eigener Erfahrung erzählen, weil sie selbst wie Millionen andere Deutsche 1945 aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Für einige andere Kinder wiederum war Ostpreußen völliges Neuland, welches in zwei Wochen Sommerlager kennengelernt werden sollte. Auf dem Programm standen für die Freibünder viele Ausflüge, zum Beispiel zum Kopernikus-Dom nach Frauenburg, zu dem am Mauersee gelegenen Soldatenfriedhof auf der Jägerhöhe und zu einer der geneigten Ebenen des Oberlandkanals.

Neben den Ausflügen in Ostpreußen hinterließen die zahlreichen Begegnungen mit den Deutschen, die in Ostpreußen geblieben sind, einen bleibenden Eindruck. Da ist zum Beispiel Bauer Gollan, der stolz über seinen Bauernhof, den er in fünfter Generation führt, berichtete und beschrieb, wie schwierig es ist, den Zusammenhalt der Deutschen in Ostpreußen zu stärken. Und da ist Alexander, der den wißbegierigen Freibündern die Geschichte Ostpreußens erzählte und auf die Schwierigkeiten des Lebens in Ostpreußen einging.

Für den Freibund war das zweiwöchige Lager in Ostpreußen ein voller Erfolg. Volkmar Straub, Hauptorganisator des Lagers, erinnert sich jetzt, einige Wochen nach dem Lager, gern an die Zeit in Ostpreußen: „Wir hatten uns mit dem Vorhaben ‚Sommerlager in Ostpreußen’ viel vorgenommen und die Anstrengungen haben sich gelohnt. Mit funkelnden Augen und dem Herzen voller Erinnerungen an das ‚Land der dunklen Wälder und kristall`nen Seen’ sind die vielen jungen Leute nach Deutschland zurückgekehrt und einige von ihnen werden bestimmt bald wiederkommen.“

Damit auch in Ostpreußen die Erinnerung an das Sommerlager des Jugendbundes nicht so schnell erlischt, haben die Freibünder eine Eiche gepflanzt und den alten deutschen Friedhof in Rehberg auf Vordermann gebracht. Auf diesem Friedhof konnten die Kinder und Jugendlichen sehen, daß an manchen Flecken leider das Unkraut über die Kultur Ostpreußens wächst. Aber auch wenn nicht überall dort geholfen werden kann, wo es nötig ist, so bleibt Ostpreußen doch durch Initiativen wie die des Freibunds im Herzen vieler junger Menschen lebendig. Ostpreußen lebt und das ist doch ein gutes Zeichen.

Kontakt:

Der Freibund e.V.
Postfach 1505
37005 Göttingen
Verweis auf externe Seite www.freibund.de

Artikel veröffentlicht am 05.11.2007

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