Mit dem Namen Masuren bezeichnet man den südlichen Teil Ostpreußens,
den seenreichen Teil des Baltischen Höhenrückens zwischen der Kernsdorfer
Höhe im Südwesten und dem Goldaper Hochland im Nordosten. Eine Fülle
von blinkenden, nicht selten von Inseln belebten Seespiegeln, begrenzt
von oft steil ansteigenden, prächtig bewaldeten Ufern, Berge mit köstlichen
Fernsichten, weite einsame Wälder, durch träumerische Waldesstille führende
Flußtäler, verleihen manchen masurischen Landschaften ihre ganz besonderen
Reize. Auch der Weitgereiste wird sich dem idyllischen Zauber der schönsten
Partien Masurens nicht entziehen können; wohl erinnern sie an andere
norddeutsche Gegenden, die unter ähnlichen geologischen Bedingungen
entstanden sind, etwa an die Umgebung der Havelseen, aber vor diesen
haben sie die stille, einsame Unberührtheit der ganzen Natur voraus.
Nach Professor Dr. H. Lullies
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