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Land & Leute

Eine Handvoll Haffwasser

Vorgestellt von F. Bergmann

Die Ausgangssituation dürfte manchem Leser bekannt vorkommen: Er interessiert sich schon seit Jahren für Ostpreußen und will sein Traumland endlich einmal besuchen. Sie steht einer Reise in den "Wilden Osten" ziemlich skeptisch gegenüber. Irgendwann hat er sie doch überzeugt und die Fahrt ins Abenteuer beginnt.

Von Baden-Baden führt die Route über Pommern, Danzig, Marienburg, Frauenburg, Dietrichswalde, Nikolaiken zur litauischen Grenze und schließlich ins Memelland. Von Memel aus soll dann als krönender Abschluß die Kurische Nehrung erkundet werden. Doch da tritt die Katastrophe ein: Vor dem Hotel in Memel wird das Auto gestohlen. Die Begegnung mit der litauischen Polizei läßt einen Hauch alter Ostblock-Atmosphäre aufkommen. Notgedrungen findet der Besuch der Kurischen Nehrung mit einem Leihwagen und bei gedrückter Stimmung statt. Trotz des Mißgeschicks und mancher Unterschiede zwischen Vorstellung und Wirklichkeit bleibt jedoch kein Zweifel: Ostpreußen ist eine Reise wert.

Buch: Eine Handvoll Haffwasser

Reinhard Kühl: Eine Handvoll Haffwasser

Reinhard Kühl
Eine Handvoll Haffwasser

Erzählung
Battert-Verlag Baden-Baden 2006
Herstellung: Books on Demand GmbH, 22848 Norderstedt
ISBN 3-87989-399-3
152 Seiten, gebundene Ausgabe 21.- €

Reinhard Kühl, von Beruf Geographielehrer, bezeichnet sein Werk als Erzählung. Dementsprechend gibt er keinen ausufernden dokumentarischen Reisebericht, sondern konzentriert sich auf die Schilderung der Eindrücke und Erlebnisse, die bei solch einer Mammuttour auf die Reisenden einstürmen. Sein kurzgefaßter, humorvoller Stil sorgt dafür, daß das Lesen nie langweilig wird.

Wenn der kundige Leser heutzutage ein neues Buch über Ostpreußen zur Hand nimmt, ergreift ihn eine Spannung besonderer Art: Wann kommt denn endlich die zeitgeistkonforme Belehrung, welches Volk die alleinige Schuld an Krieg und Vertreibung trägt? Trotz seines Berufes enttäuscht uns der Autor hier angenehm, indem er auf den volkspädagogisch erhobenen Zeigefinger verzichtet.

Unser Fazit: Ein empfehlenswertes Büchlein, das uns ein kurzweiliges und ungetrübtes Lesevergnügen beschert hat.

Vielleicht eine kleine Schwäche am Rande: Gerade für Ostpreußen-Einsteiger wäre es interessant, die Fahrtroute nachzuvollziehen. Leider ist das auf dem abgedruckten Kartenausschnitt nur sehr eingeschränkt möglich. Aber für Abhilfe wurde bereits gesorgt. In Zusammenarbeit mit dem Autor erarbeitete ostpreussen-info.de eine verbesserte Karte, die wir hier nachreichen:

Karte der Reisestrecke

Die Reisestrecke von Stettin bis Mukran

 

Artikel veröffentlicht am 22.07.2007, geändert am 06.12.2007

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