Nicht, daß der Leser etwas mißversteht: Die deutsche
Trikolore ist natürlich nicht 750 Jahre alt. Die Farben schwarz-rot-gold
wurden vielmehr erst durch das Lützowsche Freikorps im Kampf
gegen Napoleon tradiert und von den Burschenschaften zu Freiheitsfarben
erhoben. Doch deutsche Geschichte und deutsche Gegenwart sowie das
Bekenntnis zur Heimat erlauben uns die Nutzung der deutschen Farben.
Auch das Königstor ist erst 1850 erbaut worden. Das vorherige
Königstor von 1765 hieß zuvor noch Gumbinnensches Tor.
Doch richtig ist, daß Königsberg selbst 1255 als Festungsanlage
auf der höchsten Erhebung der Umgebung, der Tuwangste genannten
Anhöhe, gegründet und Königsberg genannt wurde. Berücksichtigt
man, daß die Stadt seither diesen Namen trug und auch in den
vergangenen 60 Jahren von längst nicht allen Russen Kaliningrad
genannt wurde und bis heute Bestrebungen in der russischen Bevölkerung
bestehen, die Stadt rückzubenennen und vom Namen des Massenmörders
Kalinin (er ließ 20.000 polnische Offiziere und Intellektuelle
u.a. in Katyn liquidieren) zu befreien, so darf der Schriftzug 750
Königsberg als durchaus angemessen erachtet werden.
Zu den offiziellen Königsberger Feierlichkeiten:
1. Juli 2005:
- Kranzniederlegung am Ehrenmal für 1200 Gardesoldaten
- Umzug mit historischen Gruppen. Darunter Altpruzzen, Stadtgründer
Ottokar und Adalbert, die russische Gesandtschaft Peter des Großen,
Rotarmisten u.a.
- Einweihung des restaurierten Königstores
2. Juli 2005:
- Einweihung der russisch-orthodoxen Christi-Erlöser-Kathedrale
- Feierliche Übernahme der Jubiläumsfacette von St.
Petersburg
- Feierliche Inbetriebnahme der neuen Pregel-Zugbrücke
- Einweihung des Freundschaftsparks
3. Juli 2005:
- Eröffnung des russisch-europäischen Jahrmarktes
- Jachtregatta im Hafen
- Einweihung einer Gedenktafel für Immanuel Kant unter Beteiligung
von Putin und Schröder
- Laser-Show
Die Landsmannschaft Ostpreußen hat eine eigene Internetseite
zu den 750 Jahrfeierlichkeiten unter www.stadt-koenigsberg.info
veröffentlicht.
Bernhard Knapstein
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